…über Franz Albert Schumacher und seine Gattin

In diesem Beitrag möchte ich Euch näher mit dem Künstler Franz Albert Schumacher (*13.10.1908 in Köln-Ehrenfeld, †18.08.1969 in Köln), der sich Cherlé nannte, und seiner Frau Dorothea Schumacher (*24.05.1905 in Rheydt, †18.08.1970 in Köln), die sich hinter dem Künstlernamen Lennartz-Cherlé verbirgt, vertraut machen.

Cherlé kam 1936 aus Dresden nach Mannheim und wohnte in M3, 3. 1938 zog er nach Frankfurt und lebte dort so lange, bis er 1946 wieder nach Mannheim zurückkehrte und mit seiner Frau in das 2.OG der Alten Sternwarte einzog. Gemeinsam wanderte das Künstlerpaar im Zeitraum von 1946 bis 1969 von der Rhein-Neckar Metropole nach Karlsruhe und zuletzt in Richtung Köln. Ihr Wohlbefinden innerhalb der Alten Sternwarte äußerte sich besonders in einem Antrag auf Erneuerung des ehemals geltenden Mietvertrages, den Cherlé an den damaligen Herrn Oberbürgermeister Reschke stellte, in welchem er verbissen versuchte sein früheres Atelier in der Alten Sternwarte durch aussagekräftige Argumentation halten zu können.

Seit 1946 war Schumacher Mitinhaber der Freien Akademie Mannheim. In Zusammenarbeit mit Karl Trummer – über den wir in den kommenden Monaten noch berichten werden – baute Cherlé bis 1948 die Hochschule wieder auf und lehrte unter anderem in den Bereichen angewandte Malerei, Gebrauchsgraphik, Modezeichnen und gab theoretischen Zeichenunterricht. Ebenso unternahm er Kunstreisen mit den Studierenden.

Seine Frau Dorothea Schumacher war vor dem Krieg als Innenarchitektin in Zusammenarbeit mit der Deutschen Werkstätten Hellerau GmbH (Dresden) tätig. Dieses Etablissement verfolgt Ziele, die sich auf den Innenausbau konzentrieren und besitzt ein Archiv, das als national wertvollstes bekannt ist sowie geschützte Kulturgüter beherbergt. Nach dem Krieg war Dorothea Schumacher Vertragsarchitektin des WK-WKS Verbandes. Ebenso ermöglichte sie es etwa 20 Studenten eine Ausbildung als InnenarchitektInnen und EntwerferInnen wahrnehmen zu können. Zu späterer Zeit war Lennartz-Cherlé für das Telkamphaus Heidelberg tätig.

Seit 1969 waren die beiden nahe dem Einrichtungshaus Pesch wohnhaft gemeldet. Walter Stallwitz – zu welchem Ihr ebenso noch was zu lesen bekommt – erinnert sich gerne an den sehr extravaganten, immer erstklassig gekleideten und durch Spazierstock mit goldenem Griff auffallenden „Dandy“ Cherlé zurück. „Als Lehrer…“ so berichtete Stallwitz: „…brachte Cherlé ein geistiges Klima in die Akademie, das meine Literatur- und Philosophiebegeisterung nachhaltig beeinflusste“.

Wie ich schon am Anfang angedeutet habe, ist das Künstlerpaar (Lennartz)-Cherlé eine besonders faszinierende Angelegenheit. Ich werde mich weiterhin auf die Suche nach Informationen begeben und bin gespannt auf das, was mich erwartet – ich hoffe Ihr auch 😉

/SP

Quelle: Künstlernachlässe Mannheim

Foto: Walter Stallwitz (Cherlé 4. Person vorne links)

3 Kommentare

  1. Pingback: Das 11. Kunstwerk der Woche… | KünstlerInnen der Alten Sternwarte Mannheim ab 10.10.2015

  2. …sehr interessant was man bei euch so alles erfährt. vielen dank!

    herzlich grüsst, gerhard vormwald

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  3. Es freut uns, dass Sie unsere Artikel gerne lesen. Vielen Dank für Ihr tolles Feedback! Viele Grüße

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