„Das Auge sieht mehr, als die Hand zeichnen kann…“

Der Mannheimer Künstler Walter Koch

In diesem Beitrag möchten wir Euch einen weiteren Künstler vorstellen, der einst sein Atelier in der Sternwarte hatte: den Mannheimer Graphiker, Maler und Bildhauer Walter Koch.

Foto: privat

Foto: privat

1918 wurde Koch in Mannheim geboren, 1951 bis 1953 studierte er an der Freien Akademie in Mannheim bei den Mannheimer Künstlern Paul Berger-Bergner und Karl Trummer. Ab 1965 war Koch schließlich zehn Jahre lang Rektor der Werkkunstschule und ab 1974 übernahm er die Leitung des Grundlagenstudiums an der Fachhochschule für Gestaltung in Mannheim. Neben seiner Lehrtätigkeit war Walter Koch stets freiberuflich tätig. Als freier Mitarbeiter betätigte er sich künstlerisch für Planungs- und Architektenbüros, für das Design diverser Firmen und als Dozent an der Volkshochschule Heidelberg. Von 1985 bis 1987 hatte Walter Koch sein Atelier in der Alten Sternwarte Mannheim. 1987 verstarb er schließlich an den Folgen eines Herzinfarkts.

Foto: Fabrikstation- Gert Reinhardt

Foto: Fabrikstation- Gert Reinhardt

Dieses Bild entstand während seiner Zeit in der Alten Sternwarte Mannheim. Seine ursprüngliche Fassung unterscheidet sich gänzlich von der hier abgebildeten Version des Werkes, doch Koch übermalte sie 1986 als er nach einem Herzanfall aus der Klinik zurückkam. Es lässt sich vermuten, dass der Bruch in seinem Leben, ausgelöst durch diesen Herzanfall, in dieser Darstellung widergespiegelt wird.

Auch wenn wir leider nicht viele Abbildungen von weiteren Arbeiten Kochs besitzen, lässt sich sagen, dass seine Kunst stets als sehr experimentell beschrieben wurde, als ob sie sich auf keine bestimmte Richtung einlassen wolle. In vielen Blättern lassen sich Kombinationen verschiedener graphischer Techniken finden, die verblüffende Wirkungen erzielen. Aufgrund der Auseinandersetzung mit seinen Schülern und dem Vermitteln der Kunst durch seine Lehrtätigkeit, war Koch vermutlich zu ständigem Experimentieren gezwungen. „Jeder Lehrprozess ist ein Lernprozess“ sagte Koch einst, was wohl die stilistische Vielfalt seiner Kunst begründen könnte.

In Kochs früheren Arbeiten überwiegen schwarze, weiße und graue Farbtöne mit mehreren Zwischentönen. In späteren Arbeiten kommt es schließlich immer mehr zu einer klaren Farbigkeit.

Doch Walter Koch war nicht nur Maler und Graphiker, sondern auch Künstler mehrerer Plastiken: So stammte beispielsweise die Brunnenanlage auf dem Alten Messplatz in Mannheim von ihm, sowie weitere Arbeiten in Heidelberg und Umgebung in Sakral- und auch Profanbauten.

Wir freuen uns schon darauf, Euch im Laufe der Zeit weitere Werke von Walter Koch vorstellen zu dürfen, um gemeinsam die Vielseitigkeit seiner Kunst zu entdecken und erfahren zu können.

/TS

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