Paul Berger-Bergner

Da ihr bei unserer Facebook-Abstimmung klar für Paul Berger-Bergner gestimmt habt, haben wir heute einen kurzen Artikel über das aufregende Leben des Künstlers vorbereitet.

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Im frühen Jahre 1946 lud Franz Albert Schumacher (Cherlé)  Paul Berger-Bergner zu sich nach Köln ein. Seine Absicht war es ihn dazu zu bewegen, an einer Kunstschule zu lehren. Nachdem dieses Vorhaben leider fehlschlug, tat Cherlé sich mit Bildhauer Carl Trummer zusammen, welcher zu diesen Zeiten Leiter der Freien Akademie in Mannheim war. Berger-Bergner ließ sich später überzeugen das Lehren und den Malunterricht zu übernehmen. Dies war ein großer Fortschritt, denn es gab derzeit weit und breit keine Möglichkeiten für Interessierte den Kunstunterricht aufzunehmen. Paul Berger-Bergner entwickelte sich hier zu einem „vorbildlichen Lehrer“, wie Josef Paul Hodin ihn in seinem Buch beschreibt. Seine Zuneigung für die junge Generation und sein Verantwortungsgefühl trugen dieser Entwicklung bei. Bis zum Tod Trummers 1957 lehrte Berger-Bergner an der Freien Akademie das Malen und Zeichnen. Zu selber Zeit wollte Berger-Bergner seine Lehrtätigkeit aufgeben, doch seine Studenten verleiteten ihn die Leitung der Freien Akademie in Mannheim zu übernehmen. 1958 bezog Berger-Bergner das 4. Stockwerk der Alten Sternwarte in Mannheim mit seinem Atelier. Er bewohnte 3 Räume, in denen fast alle Arbeiten entstanden, die eine bedeutsame schöpferische Phase seines aufregenden Lebens ausmachten. Hodin beschreibt seinen Freund Berger Bergner als „halb schüchtern, halb herausfordernd und schalkhafte Bemerkungen über sein eigenes Werk machend “.

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Bildnis Josef Paul Hodin Kaltnadel 1973 „Die Natürlichkeit, ja Heiterkeit im Umgang mit Menschen, ein fast eulenspiegelhafter Humor, der ihn erfüllt, wenn er sich in Gesellschaft befindet, während aller Ernst des Lebens und die Melancholie und Düsterkeit, die ihn oft beherrscht, ganz dem Werk vorbehalten bleiben. Als wenn er, sobald sich die Ateliertür hinter ihm schließt, ein anderer würde, forschend dem Rätsel des Daseins gegenüberstehend und der eisernen Ironie der Gegenwart, die alles Sinnvoll-Menschliche in Frage stellt.“ (Zitat Hodin)

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Tryptichon Inferno Öl/Pappe 1965/7 „Inferno“ stellt ein Werk dar, das der Autor als den Höhepunkt des Schaffens Berger Bergners bezeichnet. Es steht für die bildliche Verwirklichung eines jeden Geistes. Das Tryptichon wirkt zunächst befremdlich. Doch befasst man sich näher mit den Skeletten, nackten Körpern und Dunkelheiten, so trifft man auf allzeitlich präsente Themen, wie Vergänglichkeit, Tod und Zeit. Themen, die jedermann tagtäglich begegnen. Das Oeuvre des Künstlers ist unglaublich breit gefächert, weswegen wir weiter über Paul Berger-Bergner und die Vielseitigkeit seines Kunstschaffens berichten werden. /SP Quelle: Hodin, Josef Paul: Paul Berger-Bergner. Leben und Werk. Hamburg 1947. Foto: Künstlernachlässe Mannheim

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